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Physiotherapie PROVITAL

Bindegewebsmassage (BGM)

Die Bindegewebsmassage, die auch unter dem Begriff subkutane Reflextherapie bekannt ist, ist eine manuelle Reiztherapie, welche am direkt unter der Haut befindlichen Binde- und Fettgewebe ansetzt. Neben der lokalen Wirkung auf und auch unter der Haut soll die Bindegewebsmassage in erster Linie die inneren Organe ansprechen.
Ziel der Bindegewebsmassage ist die Herbeiführung eines allgemeinen Spannungsausgleiches im Bindegewebe der Unterhaut, die Lösung von Verklebungen zwischen Unterhaut und Muskelfaszien und ein normales Aktivitätsmuster der Organe.

Bindegewebe ist in unserem Körper weit verbreitet. Die Bindegewebszonen sind identisch mit den Headschen Zonen. Es gibt folgende Bindegewebszonen: Kopfzone, Bronchialzone, Armzone, Herzzone, Magenzone, Leberzone, Nierenzone, Darmzone, Genitalzone, Blasenzone und Venen-Lymphzone.
Die Bindegewebszonen verursachen keine spontanen Beschwerden. Erst beim Ertasten und bei der Behandlung treten sie schmerzhaft in Erscheinung. Nach der Behandlung sollte sich durch die Entspannung ein Wohlgefühl einstellen. Bindegewebszonen weisen zum einen eine erhöhte Spannung auf und lassen sich zum anderen nicht so leicht verschieben. Bindegewebe stützt und hält die inneren Organe, es verbindet die Muskulatur und sorgt auch für die Stabilität des Körpers, wobei es selbst einer gewissen Spannung unterliegt. Eine Erkrankung der inneren Organe oder auch des Bewegungsapparates zeigt sich in einem Spannungsunterschied im Bindegewebe der Unterhaut, deren Stoffwechsel durch die Erkrankung außerdem gestört wird. Mit der Bindegewebsmassage kann man die vegetativen Mechanismen positiv beeinflussen und dadurch solche Krankheiten sogar heilen.

Zu Beginn der Bindegewebsmassage erfolgt die Befunderhebung durch die Hautfaltentastung nach Kibler, bei der zu Erfühlen versucht wird, wie hoch der Flüssigkeitsanteil im Gewebe ist und ob Rheumaknötchen in der Unterhaut vorhanden sind. Weiterhin wird hierbei die Spannung des Bindegewebes ertastet. Anschließend werden die Körperregionen mit einer veränderten Spannung oder mit einer Verklebung durch spezielle Massagetechniken so lange gereizt, bis vorhande Verklebungen gelöst werden und sich die Spannung des Bindegewebes wieder normalisiert hat, wobei natürlich die Ergebnisse des Befundes berücksichtigt werden. Über den Reflexbogen wird eine Normalisierung der Muskelspannung der Haut, der inneren Organe und auch des Bewegungsapparates erreicht. Eingesetzt werden bei der Bindegewebsmassage flächige Techniken, die Faszientechnik und weiterhin die Hauttechnik und die Unterhauttechnik.

Während der Bindegewebsmassage sollte der Patient bzw. die Patientin ein Schneidegefühl in der behandelten Region verspüren, wobei das Schneidegefühl umso größer ist, je höher die Spannung im Gewebe ist. Im behandelten Gewebebereich erhöht sich die Durchblutung und weiterhin normalisiert sich die Gewebeelastizität. Über den Reflexbogen wird außerdem erreicht, dass sich Organfunktionen normalisieren. Und bei funktionellen Schmerzsyndromen sollte die Bindegewebsmassage zu einer Linderung der Schmerzen führen.

Die Segmentmassage und die Muskelreflexzonenmassage sind Sonderformen der Bindegewebsmassage.

Die Bindegewebsmassage wird angewendet bei:

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Wirbelsäulensyndrome, rheumatische Erkrankungen, Arthrosen)
  • Erkrankungen der inneren Organe (z.B. bei Erkrankungen der Atemwege und der Verdauungsorgane sowie bei Erkrankungen im urogenitalen Bereich)
  • Gefäßerkrankungen (z.B. funktionelle arterielle Durchblutungsstörungen, Migräne, Arteriosklerose, Postthrombotisches Syndrom)
  • neurologischen Störungen (z.B. Paresen, Neuralgien, Spastiken je nach Befund)
  • Stress
  • CRPS (Komplexes regionales Schmerzsyndrom)
  • Leber- und Gallenbeschwerden
  • Durchblutungsstörungen in den Beinen
  • Arterienverkalkungen
  • Menstruationsbeschwerden
  • Zellulitis


Eine Therapieeinheit dauert normalerweise 15 bis 30 Minuten. Bindegewebsmassagen werden nach Möglichkeit zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt, damit eine dauerhafte Wirkung erreicht werden kann.

Die Bindegewebsmassage eignet sich nicht für die Selbstanwendung.
Die Verwendung bzw. der Einsatz der Bindegewebsmassage sollte immer zuerst mit dem behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin abgesprochen werden.